Onlinevortragsreihe AGG-Reform | Vortrag III am 15.05.24 (10-12 Uhr, online)

Antidiskriminierung für Alle: Das Potenzial einer umfassenden AGG-Reform für mehr Chancengerechtigkeit und Teilhabe. Onlinevortragsreihe zur AGG-Reform mit dem Fokus auf zivilgesellschaftliche Forderungen

Vortrag III: 15. Mai 2024, 10-12 Uhr (Zoom)

Liebe Kolleg*innen,

Vom 24.4.24 bis 21.8.24 findet an sechs Terminen die Onlinevortragsreihe "Antidiskriminierung für Alle: Das Potenzial einer umfassenden AGG-Reform für mehr Chancengerechtigkeit und Teilhabe" statt, in der wir uns die Forderungen für die Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) näher anschauen, die es aus der Zivilgesellschaft – vertreten durch das Bündnis AGG Reform – Jetzt! - gibt. Die Vorträge sollen niedrigschwellig ins AGG und in die verschiedenen Kritikpunkte zum Gesetz einführen und anhand von Fallbeispielen aus der Praxis anschaulich machen.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist das zentrale Gesetz in Deutschland, um gegen Diskriminierung vorzugehen. In fast 18 Jahren Praxiserfahrung sind die Schwächen des AGGs weitgehend bekannt: Das Gesetz schützt nicht alle Betroffene von Diskriminierung, es findet nicht in jedem Lebensbereich Anwendung und es hat viele Schutzlücken.

Auch ist das rechtliche Vorgehen für Betroffene gegen Diskriminierung zu schwierig. Seit Jahren fordern Expert*innen daher die Einführung eines Verbandsklagerechts, die Beweislasterleichterung zu erweitern und die Geltendmachungsfrist im Fall von Diskriminierung anzuheben, um die Rechtsdurchsetzung für Betroffene von Diskriminierung zu verbessern.

Die Ampel-Koalition hat im Koalitionsvertrag eine Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) angekündigt. Bisher liegt aber nicht einmal ein Eckpunktepapier für die AGG-Reform vor. Eine Reform ist aber längst überfällig.

In dieser Onlinevortragsreihe möchten wir uns die zivilgesellschaftlichen Forderungen zur Reform des Gesetzes genauer anschauen. Zielgruppe der Vortragreihe sind Antidiskriminierungsberater*innen, zivilgesellschaftliche Organisationen, die zu Antidiskriminierung arbeiten sowie Interessierte, die mehr zum AGG und der anstehenden Reform erfahren möchten. 

Was: Vortrag III: Diskriminierungskategorien und –formen im AGG erweitern und den Diskriminierungsschutz vereinheitlichen (Part 2)
Wann: 15. Mai 2024, 10:00 Uhr – 12:00 Uhr
Wo: Online via Zoom

Die beiden Vorträge, die am 15.05.24 anlässlich des Tags der Familiestattfinden, beschäftigen sich ebenfalls mit dem Themenkomplex umd ie Vereinheitlichung des Diskriminierungsschutzes für alle Diskriminierungsmerkmale, die Erweiterung des Merkmalskatalogsund der Diskriminierungsformen im AGG. Besonderer Fokus sollen hierbei die Lebensbereiche Arbeits- und Wohnungsmarkt sein. Im ersten Vortrag wird es um die Erweiterung desDiskriminierungsmerkmalskatalogs um „Familiäre Fürsorgeverantwortung“ sowie um die Diskriminierungsform „assoziierte Diskriminierung“ gehen.
Der zweite Vortrag beschäftigt sich mit den Schutzlücken im AGG, die durch die Regelungen zu Massengeschäften im Wohnungsmarkt verursacht werden sowie Fällen von Diskriminierung, die um die Diskussion über die Zusammensetzung der Wohnbevölkerung in den migrantisch geprägten Quartieren entstehen (siehe § 19 (3)). Außerdem wird auf die Relevanz von sozialem Status und Aufenthaltsstatus als Diskriminierungskategorien, um die das AGG ergänzt werden muss, eingegangen.

Remzi Uyguner, geboren in Istanbul, Studium der Politikwissenschaften in Ankara und in Berlin, jahrelanger Mieterberater und Sozialplaner in den Gebieten der Behutsamen Stadterneuerung in Wedding und Mitte sowie Quartiersmanager in Schöneberg, seit 2017 verantwortet den Arbeitsbereich Beratung und Begleitung der Fachstelle gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt, Vorstandsmitglied des Türkischen Bund Berlin Brandenburg (TBB).

Sandra Runge ist Rechtsanwältin, Fachanwältin für Arbeitsrecht und Mutter zweier Söhne aus Berlin. Sie berät seit über zehn Jahren Eltern,insbesondere Mütter, zu allen Rechtsfragen und Benachteiligungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Elternzeit und Wiedereinstieg.Sie engagiert sich für Elternrechte und weist über soziale Netzwerke und als Autorin immer wieder auf rechtliche Missstände hin. Sandra Runge ist Initiatorin der Initiative #proparents, die sich dafür einsetzt,dass erwerbstätige Eltern durch bessere gesetzliche Rahmenbedingungen vor Diskriminierungen in der Arbeitswelt geschützt werden. Sie ist zudem Mitgründerin von Coworking Toddler,ein Kinderbetreuungskonzept, das Kita und Arbeitsplatz unter einem Dach vereint, um Eltern eine bessere Vereinbarkeit von Job und Familie zu ermöglichen.

Alle weiteren Termine und Inputgebenden der Reihe findet ihr hier.

 

Mit den besten Grüßen

aus der Geschäftsstelle des advd

Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd)
Lychener Straße 76
10437 Berlin
E-Mail kommunikation@antidiskriminierung.org 
Web www.antidiskriminierung.org

Wann
06.05.2024, 10:00 Uhr bis 21.08.2024, 12:00 Uhr
Ort
Online
Deutschland